© Garten- und Tiefbauamt Freiburg

2015 wird in Freiburg das Jahr der Großbaustellen

Radfahrer sind besonders betroffen
Alle Baustellen im Überblick

© Garten- und Tiefbauamt Freiburg

 

2015 wird auf Freiburgs Straßen so viel gebaut, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Neben mehreren Großprojekten muss das Garten- und Tiefbauamt dutzende kleine Einsätze im Blick behalten, Straßen sperren und wenn möglich Ausweichrouten für die Verkehrsteilnehmer einrichten. 10 Millionen Euro nehmen die Planer dafür in die Hand - und die allergrößte Baustelle am Rotteckring ist dabei noch gar nicht mitinbegriffen.

 

Besonders hart treffen wird es in diesem Jahr die Radfahrer, sagt Amtsleiter Frank Uekermann bei der Baustellen-Pressekonferenz am Dienstagnachmittag. Das beginnt damit, dass ab der ersten Märzwoche der Dreisamuferradweg zwischen Kronenbrücke und Leo-Wohlleb-Brücke zu großen Teilen gesperrt wird. Weil die Radfahrer den schmalen Steg so stark nutzen, wird er zwischen April und November verbreitert. Die Vorbereitungen beginnen schon jetzt. Die rund 10.000 Radler, die dort täglich die Schnellroute FR1 nutzen, müssen sich in diesem Abschnitt für mindestens ein halbes Jahr lang an eine Umleitungsstrecke gewöhnen.

 

Gerade die Umgestaltung des Rotteckrings wird aber auch bei den Zweiradfahrern zu spüren sein. Während die Bagger dort bald zu den ersten Kanalarbeiten anrollen und Bauzäune aufgestellt werden, sollten die Radfahrer den Werderring in Richtung Uni eigentlich gar nicht benutzen - einfach weil es mit dem Baustellenverkehr zu eng und damit gefährlich werden könnte. Jetzt hat das Garten- und Tiefbauamt aber reagiert und will doch einen schmalen Korridor frei halten. So haben die Baufirmen zwar weniger Platz, dafür kommen die tausenden Studenten aber weiterhin zur Universität am Platz der alten Synagoge, ohne sich vor Lastwagen und Bagger auf die Fahrbahn drängen zu müssen.

 

Auf dem Platz der alten Synagoge selbst steht auch bald die so genannte Schleifung an. Dann müssen die rund 300 Fahrradabstellplätze weichen - vorerst ersatzlos. Für die Studierenden möcht die Uni Freiburg in Zukunft als Ersatz in der Tiefgarage Stellplätze anbieten. Alle anderen Innenstadtbesucher werden sich voraussichtlich nach Alternativen umsehen müssen. Das Anketten an die Bauzäune ist nämlich nicht erlaubt. Die Stadt sucht händeringend nach weiteren Möglichkeiten - die vorhandenen 6500 Metall-Fahrradbügel in der Altstadt reichen nämlich schon heute kaum aus. Ähnlich sieht es im Institutsviertel aus. Bis März 2016 müssen hier die Kanäle erneuert werden - die beliebte Fahrradstrecke in der Katharinen- und Albertstraße fällt dann vorerst aus.

 

Besonders schwierig sind die Planungen in diesem Jahr deshalb, weil zu den städtischen Baustellen auch viele aus privater Hand dazukommen. Private Bauherren müssen sich, wie aktuell etwa am Siegesdenkmal mit dem Motel One-Gebäude, mit den Behörden absprechen, damit es nicht zu Terminkollisionen kommt. Wenn ein privater Bauherr für ein Fassadengerüst beispielsweise einen Gehweg sperren muss, kann die Stadt nicht gleichzeitig den Gehweg umbauen.

 

Endspurt ist hingegen bei der neuen Stadtbahnlinie zur Messe angesagt. Die meisten Gleise sind inzwischen verlegt, nur auf der Berliner Allee fehlt noch ein Abschnitt. Außerdem muss die neue Strecke noch mit neuen Abbiegeweichen an das alte Straßenbahnnetz an der Fehrenbachallee angeschlossen werden. Wenn das im Juni erfolgt ist, sind die Planer zuversichtlich, dass die ersten Bahnen wie geplant Ende 2015 rollen können.