Keidelbad, Keidel-Mineral-Thermalbad, Parkplatz, Bäume, © baden.fm (Symbolbild)

190 Bäume am Keidel-Bad bleiben zunächst stehen

Nach Protesten stoppt der Oberbürgermeister die Teilrodung im Mooswald vorerst

Auf anhaltende Proteste und öffentliche Kritik gegen die Fällung von 190 Bäumen am Keidel-Bad hat der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn am Dienstag reagiert und die Pläne vorerst auf Eis gelegt - wie auch den geplanten Parkplatzbau, zu dessen Gunsten die Bäume fallen sollen. Die Lage wird nun noch einmal geprüft. Dies geht aus einer am Dienstag veröffentlicheten Pressemitteilung hervor.

Während die Teilrodung im Mooswald ruht, hat der OB Untersuchungen angeschoben, den öffentlichen Personennahverkehr zum Keidel-Bad auszubauen und Busse in höherer Frequenz zum Freiburger Thermalbad fahren zu lassen. Darüber hinaus sollen die vorhandenen Parkplätze am Bad kostenpflichtig werden. Im Gemeinderat stößt die Entscheidung, die Teilrodung vorerst ruhen zu lassen und nach Alternativlösungen zu suchen, auf breite Zustimmung.

Alternativen zur Baumfällaktion sollen diskutiert werden

In einem Fraktionsgespräch sollen Anfang kommender Woche Alternativlösungen erörtert werden, die zu einem sinnvollen Gesamtkonzept am Thermalbad beitragen. In einer Testphase soll anschließend ermittelt werden, ob diese Konzepte auch umsetzbar sind. Vorschläge gab es bereits. So schlug die Fraktionsgemeinschaft SPD/Kulturliste die Prüfung für den Bau eines vierstöckigen Parkhauses vor, in Absprache mit der benachbarten Klinik und dem Hotel. Auch die Wählervereinigung Freiburg Lebenswert hatte vorgeschlagen, den Bau eines Parkhauses in Leichtbauweise zu prüfen.

Seit der Nachricht aus dem Rathaus, 190 Bäume zu Gunsten eines Parkplatzes am Keidel-Bad zu fällen, hagelte es Kritik. Im Zuge der Sanierung des Keidel-Bads, die seit 2016 läuft und insgesamt 18,4 Millionen Euro kostet, sollte die Größe des Parkplatzes auf 400 Stellplätze verdoppelt werden. Trotz der Ankündigung des Oberbürgermeisters, für jeden gefällten Baum zwei neue zu pflanzen, formierte sich massiver Widerstand gegen die Aktion. Vergangene Woche fuhren 200 Menschen zum Bad, um gegen die Abholzung zu demonstrieren.

(br)