Nachrichten – baden.fm https://www.baden.fm Das Radio für Freiburg und Südbaden. Aktuelle Nachrichten, Videos und Veranstaltungen aus der Region. Mit Livestream, Ticketshop und Mediathek. Fri, 19 Dec 2025 11:16:36 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.2 https://www.baden.fm/wp-content/uploads/2016/06/cropped-badenfm-32x32.png Nachrichten – baden.fm https://www.baden.fm 32 32 Beleidigung von Soldat – Arbeitsstunden für Ex-Schüler https://www.baden.fm/nachrichten/beleidigung-von-soldat-arbeitsstunden-fuer-ex-schueler-3415814/ Fri, 19 Dec 2025 09:14:13 +0000 https://www.baden.fm/?p=3415814

Ex-Oberstufler der Angell-Akademie wird schuldig gesprochen

Ein Oberstufenschüler stellt zwei bearbeitete Fotos eines Jugendoffiziers der Bundeswehr ins Internet - für ihn eine Form des demokratischen Protestes. Für das Amtsgericht Freiburg stellt der Inhalt dagegen eine Beleidigung des Soldaten dar. Aus Sicht der Richterin unterstelle der 19-Jährige dem Offizier mit dem Inhalt eine Nähe zur SS und zum Nationalsozialismus. Das Gericht verurteilte den Ex-Schüler zu 15 Arbeitsstunden.

Bei dem Prozess ging es um zwei bearbeitete Bilder, auf denen der Soldat zu sehen ist - sogenannte Memes. Der Jugendoffizier hatte zuvor an der Schule des Angeklagten einen Vortrag gehalten. Dabei seien die Fotos aufgenommen worden, die später mit einem Bildbearbeitungsprogramm verändert und gepostet worden seien. Der Jugendoffizier selbst erstattete nach Angaben der Staatsanwaltschaft Anzeige.

Ex-Schüler gibt Verbreitung zu

Der ehemalige Schüler stritt nicht ab, die bearbeiteten Bilder nach dem Besuch des Soldaten an seiner Schule verbreitet zu haben. Allerdings halte er das für legitimen Protest. Es gehe um eine Kritik an der "Bundeswehr als Ganzes". Mit dem Meme hätte niemand in die Nähe der SS gerückt werden sollen, sondern damit werde "die gesamte Bundeswehr in die Nähe von Neonazi-Netzwerken gerückt", sagte er in der Verhandlung.

Auf einem der bearbeiteten Bilder steht der Offizier vor einem Wandbildschirm, auf dem ein durch die Bearbeitung hinzugefügter eingehender Anruf von "SS-Siggi" angezeigt wird, wie die Staatsanwaltschaft in der Verhandlung beschrieb. Damit sei der gestorbene Dortmunder Neonazi Siegfried Borchardt, nicht die SS an sich gemeint, sagte der Angeklagte.

Die nationalsozialistische SS ("Schutzstaffel") bewachte und verwaltete unter anderem die Konzentrationslager. Bei den Nürnberger Prozessen nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie zu einer verbrecherischen Organisation erklärt.

Aus der Sicht des 19-Jährigen gehe es bei dem Prozess darum, dass er mit einem demokratischen Protest einen "wunden Punkt" bei der Bundeswehr getroffen habe. Das Gerichtsverfahren bezeichnete er als "Repression". Durch solche Maßnahmen würden Drohkulissen aufgebaut und Aktivisten eingeschüchtert. Nach Bekanntwerden der Anklage gegen ihn solidarisierten sich Gruppierungen aus dem linken Spektrum mit dem jungen Mann und organisierten Protest. Nach dem Urteil gab es vor dem Gerichtsgebäude eine kleine Demonstration von Unterstützern.

Richterin: Bilder unterstellen "menschenverachtende Gesinnung"

Für die Staatsanwaltschaft und das Amtsgericht Freiburg stand dagegen eine Frage im Zentrum der Verhandlung: Wann verletzt eine Meinungsäußerung die persönliche Ehre? Das Gericht schloss sich mit seinem Urteil dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft an. Der Inhalt der Bilder unterstelle dem Beamten, er hätte selbst eine "menschenverachtende Gesinnung", sagte die Richterin in ihrer Begründung. "In dem Fall sei keine andere Auslegung möglich, als dass der Offizier in die Nähe der SS gerückt wird." Das stelle eine Beleidigung dar.

Wo der 19-Jährige die 15 Arbeitsstunden ableisten muss, entscheidet die Jugendhilfe in Strafverfahren. Noch ist das Urteil allerdings nicht rechtskräftig, der Angeklagte kann Rechtsmittel einlegen.

(dpa/br)

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Hobbysucher finden gut 2000 Jahre alte Münzen bei Basel https://www.baden.fm/nachrichten/hobbysucher-finden-gut-2000-jahre-alte-muenzen-bei-basel-3415754/ Fri, 19 Dec 2025 08:48:53 +0000 https://www.baden.fm/?p=3415754

Keine Belohnung: Güter von wissenschaftlichem Wert Eigentum des Kantons

Hobbysucher haben in einem Waldstück keine fünf Kilometer südlich der deutschen Grenze zwei mehr als 2000 Jahre alte keltische Goldmünzen gefunden. Sie stammen nach Expertenangaben aus der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts vor Christus, wie das Büro Archäologie Baselland berichtet. Die beiden Hobbysucher stießen auf die Münzen im Frühjahr in der Flur Bärenfels bei Arisdorf südöstlich von Basel. Dort war bereits 2023 ein mehr als 2000 Jahre alter Münzschatz gefunden worden.

Reich werden die beiden damit nicht, wie Pressesprecher Andreas Fischer erklärt: "In der Schweiz sind herrenlose Güter von wissenschaftlichem Wert Eigentum des Kantons, in dem sie gefunden werden." In manchen Ländern wie Großbritannien ist das anders: dort können Hobbysucher große Summen für ihre Entdeckungen verlangen. 

In Deutschland gibt es bei ähnlichen Funden je nach Bundesland manchmal eine Belohnung oder Prämien, je nach Aufwand bei der Suche. Im Kanton Baselland können Interessierte sich lediglich mit einer Bewilligung des Kantons auf die Suche machen und müssen Funde dann abgeben.

Mitgift oder Opfergabe

Bei den Münzen handelt es sich nach Angaben der Experten um einen Stater mit 7,8 Gramm und einen Viertelstater. Stater werden Münzen der Antike genannt. Zu sehen ist auf einer Seite ein Kopf, auf der anderen ein Pferdegespann. Es soll sich um keltische Nachahmungen von Münzen aus Griechenland handeln. Sie könnten als Söldnerlohn verwendet worden sein, als diplomatische Geschenke oder als Heiratsmitgift, heißt es. 

Sie könnten an dem Ort, an dem sie gefunden wurden, als Opfergabe niedergelegt worden sein, so die Experten von Archäologie Baselland. Sie sollen ab März in einer Sondervitrine im Rahmen der laufenden Ausstellung "Schatzfunde" in der Barfüsserkirche in Basel zu sehen sein.

(dpa/br)

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Flüchtiger Täter: Angriff und Missbrauch in Basel https://www.baden.fm/nachrichten/fluechtiger-taeter-angriff-und-missbrauch-in-basel-3416123/ Fri, 19 Dec 2025 07:16:02 +0000 https://www.baden.fm/?p=3416123

Zuvor hatte der Täter die 69-jährige Begleitperson des Kindes angegriffen und verletzt

Ein besonders schockierender Missbrauchsfall hat sich gestern Mittag bei der Oekolampadmatte in Basel ereignet. Dort hat sich ein Unbekannter mutmaßlich an einem fünfjährigen Kind vergangen. Zuvor hatte der Täter eine 69-Jährige, die mit dem Kind unterwegs war, tätlich angegriffen und verletzt. Anschließend soll der Unbekannte das Kind in eine Toilettenanlage gezerrt und es missbraucht haben.

Als sich die Tür zur Toilettenanlage öffnete, flüchtete der Täter zu Fuß durch die Colmarer- zur Türkheimerstrasse. Der Täter soll etwa 1,80 Meter groß, knapp 25 Jahre alt und von schwarzafrikanischem Erscheinungsbild sein und kurzgelockte Haare tragen. Die Frau und das Kind kamen ins Krankenhaus.

(br)

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EHC Freiburg stattet Nachwuchstalent Fynn Ludwig mit Profi-Vertrag aus https://www.baden.fm/nachrichten/ehc-freiburg-stattet-nachwuchstalent-fynn-ludwig-mit-profi-vertrag-aus-3413180/ Thu, 18 Dec 2025 11:21:41 +0000 https://www.baden.fm/?p=3413180

16-Jähriger gilt als eines der vielversprechendsten Talente im Breisgau

Nachwuchsspieler Fynn Ludwig verstärkt den EHC Freiburg in der zweithöchsten deutschen Eishockeyliga DEL 2. Der junge Kufencrack wurde mit einem vorübergehenden Profi-Vertrag ausgestattet und ist damit ab sofort für den Spielbetrieb in der DEL2 spielberechtigt.

Der Stürmer, der wenige Tage nach seinem 16. Geburtstag die formale Spielberechtigung für den Profibereich erhalten hat, konnte bereits in der Vorbereitungsphase wertvolle Erfahrungen im Profiteam der Wölfe sammeln. Mit engagierten Auftritten und hoher Einsatzbereitschaft empfahl sich Ludwig frühzeitig für weitere Einsätze im DEL2-Kader, heißt es von Vereinsseite.

Fynn Ludwig stammt aus dem eigenen Nachwuchs des EHC Freiburg und gilt als eines der vielversprechendsten Talente des Vereins. Mit erst 16 Jahren ist er bereits Leistungsträger und Topscorer des U20-Teams in der DNL2. Die Ausstattung mit einem Profi-Vertrag unterstreicht das Vertrauen der sportlichen Leitung in die Entwicklung des jungen Spielers und ist zugleich ein klares Bekenntnis zur nachhaltigen Nachwuchsarbeit am Standort Freiburg.

Der EHC Freiburg wird Fynn Ludwig nun leistungsabhängig und unter Berücksichtigung seiner langfristigen sportlichen Entwicklung behutsam an den Profikader heranführen.

(br)

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Landwirtschaftliche Betriebe im Kreis Lörrach öffnen ihre Türen https://www.baden.fm/nachrichten/landwirtschaftliche-betriebe-im-kreis-loerrach-oeffnen-ihre-tueren-3413126/ Thu, 18 Dec 2025 11:08:17 +0000 https://www.baden.fm/?p=3413126

Knapp 400 Betriebe sind jedes Jahr dabei - Landratsamt hilft Teilnehmern

Im Landkreis Lörrach öffnen landwirtschaftliche Betriebe ihre Türen: Im Rahmen der Aktion „Gläserne Produktion“ können Besucher hautnah erleben, woher Milch, Fleisch oder Gemüse kommen und wie regionale Lebensmittel nachhaltig hergestellt werden.

Landesweit beteiligen sich jedes Jahr rund 400 Betriebe – etwa der Seebodenhof in Efringen-Kirchen, der schon mehrfach mitgemacht hat. Das Landratsamt unterstützt die teilnehmenden Höfe mit Infoständen, Vorträgen und Führungen. Für die „Gläserne Produktion 2026“ können sich Betriebe ab sofort bewerben.

(br)

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Europa-Park streicht Hundeshow nach Misshandlungs-Vorwürfen https://www.baden.fm/nachrichten/europa-park-streicht-hundeshow-nach-misshandlungs-vorwuerfen-3413117/ Thu, 18 Dec 2025 10:50:48 +0000 https://www.baden.fm/?p=3413117

Video zeigt wohl Verstöße gegen den Tierschutz - Peta macht Fall öffentlich

Der Europa-Park hat nach Vorwürfen eine Zirkusnummer mit einem Hunde-Dompteur aus dem Programm gestrichen. Zuvor hatten Medien berichtet. Danach soll auf Videos zu sehen sein, wie ein Dompteur einen Hund mit einem Seil schlägt. Auch die Tierrechtsorganisation Peta hatte den Fall öffentlich gemacht. Woher der Hundehalter stammt, wollte der Europa-Park mit Verweis auf den Datenschutz nicht preisgeben.

Hunde-Dompteur darf nicht mehr auftreten

Der Europa-Park teilte mit, die Vorstellung mit dem Hunde-Dompteur sei nach Bekanntwerden der Vorwürfe aus dem Programm genommen worden. "Der Umgang mit den Tieren macht uns sehr betroffen", hieß es. Der Umgang stehe im klaren Widerspruch zu den Werten des Europa-Parks. "Wir haben direkt nach dem Bekanntwerden, bereits vor dem Hinweis durch die Peta, entschieden, die betreffende Darbietung umgehend aus dem Programm zu nehmen", sagte ein Sprecher den "Badischen Neuesten Nachrichten".

Nach Angaben von Kai Hockenjos, Sprecher des Landratsamts Ortenaukreis, hatte der Europa-Park selbst das Veterinäramt eingeschaltet. "Unser Amt für Veterinärwesen nimmt Hinweise auf mögliche Verstöße gegen das Tierschutzrecht grundsätzlich sehr ernst und geht diesen mit der gebotenen Sorgfalt und Konsequenz nach", sagte Hockenjos der Zeitung.

Kontrolle auf Ersuchen des Europa-Parks

In diesem Fall sei auf Ersuchen des Europa-Parks Rust am 16. Dezember eine tierschutzrechtliche Kontrolle der dort im Rahmen des Winterzirkus eingesetzten Hunde sowie der zugehörigen Hunde-Tierhaltung durchgeführt worden. Bei dieser Vor-Ort-Kontrolle seien keine Verstöße gegen das geltende Tierschutzrecht festgestellt worden, sagte der Sprecher dem Blatt.

Aber: "Die Sichtung dieses Materials ergab, dass auf einem der Videos ein klar tierschutzwidriges Verhalten gegenüber einem Hund zu erkennen ist", sagt Hockenjos. Daraufhin erstattete das Amt Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Offenburg.

(dpa/br)

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Beleidigung von Jugendoffizier – Ex-Schüler vor Gericht https://www.baden.fm/nachrichten/beleidigung-von-jugendoffizier-ex-schueler-vor-gericht-3412730/ Thu, 18 Dec 2025 08:15:39 +0000 https://www.baden.fm/?p=3412730

Beschuldigter räumt Post ein, sieht darin aber allgemeine Bundeswehr-Kritik

Wegen der Verbreitung von zwei bearbeiteten Fotos eines Jugendoffiziers der Bundeswehr, die diesem eine Nähe zur Nazi-Organisation SS unterstellen sollen, steht ein ehemaliger Oberstufenschüler heute (Donnerstag, 18.12.2025) ab 9.15 Uhr wegen Beleidigung vor dem Amtsgericht Freiburg. Mit einem Urteil sei noch am selben Tag zu rechnen, teilte ein Sprecher Ende November mit.

Der ehemalige Schüler aus Freiburg soll nach einer Veranstaltung an seinem Gymnasium die zwei Bilder mit dem Offizier verbreitet haben. Diese sollen bei der Veranstaltung aufgenommen und anschließend mit einem Bildbearbeitungsprogramm verändert worden sein.

Der Angeklagte streitet nicht ab, die bearbeiteten Bilder verbreitet zu haben. "Was stimmt, ist, dass ich diese Memes gepostet habe. Ich finde das aber völlig legitim", sagte er der Deutschen Presse-Agentur im Vorfeld der Verhandlung. Der Inhalt der Memes sei eine Kritik an der "Bundeswehr als Ganzes". 

Staatsanwaltschaft: Jugendoffizier erstattete Anzeige 

Dass der Jugendoffizier persönlich beleidigt wurde, halte er dagegen für nicht richtig. "Und was ich faktisch auch nicht für richtig halte, ist, dass dieser Jugendoffizier in die Nähe der SS gerückt wird." Er sei Aktivist, sagte der Angeklagte auf Nachfrage. "Aber ich bin damit nicht alleine, sondern ich bin organisiert." 

"Die beiden Darstellungen unterstellen dem Offizier persönliche Verbindungen zur nationalsozialistischen Organisation "SS" und eine verfassungswidrige, menschenverachtende Grundeinstellung", sagte dagegen eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Ende November. Der Jugendoffizier selbst hatte nach Angaben der Anklagebehörde Anzeige erstattet.

Die nationalsozialistische SS ("Schutzstaffel") bewachte und verwaltete unter anderem die Konzentrationslager. Bei den Nürnberger Prozessen nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie zu einer verbrecherischen Organisation erklärt.

(dpa/br)

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320.000 Euro für den Artenschutz in Gundelfingen https://www.baden.fm/nachrichten/320-000-euro-fuer-den-artenschutz-in-gundelfingen-3410798/ Wed, 17 Dec 2025 17:07:56 +0000 https://www.baden.fm/?p=3410798

Vor allem Fledermäuse sollen geschützt werden

Das Regierungspräsidium Freiburg fördert den Artenschutz im Gemeindewald Gundelfingen: In den nächsten 20 Jahren erhält die Gemeinde insgesamt 320.000 Euro, um etwa die Hälfte des Gemeindewalds naturnah zu entwickeln. Profitieren sollen besonders bedrohte Fledermausarten wie Kleinabendsegler und Bechsteinfledermaus sowie seltene Spechte.

(br)

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Eröffnung der zentralen Elternschule am St. Josefskrankenhaus https://www.baden.fm/nachrichten/eroeffnung-der-zentralen-elternschule-am-st-josefskrankenhaus-3410750/ Wed, 17 Dec 2025 17:03:09 +0000 https://www.baden.fm/?p=3410750

Mit der Eröffnung der zentralen Elternschule im Ärztehaus in der Habsburgerstraße 116 bündelt das St. Josefskrankenhaus seine Angebote rund um Schwangerschaft, Geburt und frühe Elternschaft. Die Elternschule will werdende Eltern und junge Familien ganzheitlich begleiten und einen Raum für Austausch, Lernen und Begegnung bieten.

Neue zentrale Elternschule: offen für alle Familienformen
Die Elternschule richtet sich an werdende Eltern und Familien aller Konstellationen, unabhängig davon, wo das Kind geboren wird. Unterschiedliche Lebensrealitäten, Familienformen und Bedürfnisse finden dort Platz. Die Einrichtung versteht sich als Ort des Austauschs, der Vernetzung und des gemeinsamen Lernens.

Dr. Bärbel Basters-Hoffmann, Chefärztin der Geburtshilfe, betont den offenen Ansatz: Eltern können Fragen stellen, Unsicherheiten teilen und Erfahrungen austauschen, so wachse Selbstvertrauen. Basters-Hoffmann hat in ihrem Berufsleben über 13.000 Geburten begleitet. Sie sagt auch: Die enge Anbindung an die Elternschule ermögliche eine ganzheitliche Betreuung von der Schwangerschaft bis ins Familienleben.

Zentrale Elternschule am St. Josefskrankenhaus

Kursangebot: von Geburtsvorbereitung bis Beikost
Das Kursprogramm begleitet Familien durch Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Für die Vorbereitung auf die Geburt bietet die Elternschule klassische Geburtsvorbereitungskurse an, für Paare, Alleinerziehende und Mehrgebärende.

Yoga startet ab der 12. Schwangerschaftswoche. Akupunktur ergänzt das Angebot, sie soll Körper und Geist unterstützen, Beschwerden lindern und eine entspannte Vorbereitung auf die Geburt fördern. Dazu kommen Beckenboden-Workshops in der Schwangerschaft.

Nach der Geburt folgen verschiedene Rückbildungskurse. Babymassage soll die frühe Bindung fördern. Craniosakraltherapie kann vorbeugend gegen Erschöpfung der Eltern wirken, zunächst jedenfalls als Angebot für diese Phase. Ergänzend stehen Stillberatung, ein Still-Café, eine Einführung in die Beikost sowie Pflegekurse für Neugeborene auf dem Programm. Weitere Angebote nach der Geburt runden das Kursprogramm ab. Die Elternschule ist aktuell noch nicht ganz barrierefrei, die Mitarbeitenden unterstützen beim Zugang.

Erste Emotionelle Hilfe: Beratung in belastenden Situationen
Ein Beispiel für das innovative Angebot heißt Erste Emotionelle Hilfe, kurz EEH. Diese Fachberatung unterstützt Eltern in schwierigen Momenten, etwa bei belastenden Geburtserfahrungen, unruhigen Babys, Schlafproblemen, chronischer Übermüdung oder Erschöpfung im Wochenbett.

EEH verbindet sanfte, körperorientierte Methoden mit Erkenntnissen der Gehirn- und Traumaforschung. Die Beratung vermittelt stabilisierende Techniken und stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kind. Die EEH-Baby- und Familienambulanz soll Sicherheit, Orientierung und praktische Hilfen geben, dort, wo Eltern sie dringend brauchen.

Familienorientierte Geburtshilfe im Haus
Die Elternschule ergänzt die geburtshilflichen Angebote des St. Josefskrankenhauses. Dazu zählen der hebammengeleitete Kreißsaal und der Be-Up-Kreißsaal, sie sollen eine persönliche, individuelle und sichere Geburt ermöglichen.

Als Babyfriendly Hospital (WHO/UNICEF) legt das St. Josefskrankenhaus Wert auf bindungsfördernde Maßnahmen, Haut-zu-Haut-Kontakt und Stillförderung. Niedrige Kaiserschnittraten und hohe Stillquoten nennt das Haus als Bestätigung seiner persönlichen, individuellen und interventionsarmen Philosophie.

Informationsabende und digitale Begleitung
Regelmäßige Informationsabende für werdende Eltern finden jeden ersten Dienstag im Monat um 17:30 Uhr im Casino des St. Josefskrankenhauses statt. Die Abende geben Einblicke in Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Vorsorgeuntersuchungen des Neugeborenen. Eltern klären offene Fragen direkt mit den Fachkräften. Die Termine stehen auf der Homepage des St. Josefskrankenhauses.

Digital begleitet der Podcast „Kreißsaalplauderei“, auch auf Spotify, durch Schwangerschaft und frühe Elternschaft. Expert:innen beantworten Fragen zu Schwangerschaftsdiabetes, zur natürlichen Geburt von Zwillingen, zu Herausforderungen beim Stillen und zur frühkindlichen Bindung. Alle Kurse und Angebote der Elternschule lassen sich online einsehen und direkt buchen: www.josefskrankenhaus-freiburg.de/geburtshilfe/kursangebot.

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Zunehmend Fälle von Fischwilderei in Baden-Württemberg – wer stoppt die Täter? https://www.baden.fm/nachrichten/zunehmend-faelle-von-fischwilderei-in-baden-wuerttemberg-wer-stoppt-die-taeter-3410780/ Wed, 17 Dec 2025 16:59:43 +0000 https://www.baden.fm/?p=3410780

Strafen von bis zu 5.000 Euro drohen

Angel auswerfen und warten, bis was anbeißt. Eigentlich ein harmloses Vergnügen. Aber es braucht viel Sachkenntnis und vor allem auch einen Fischerei- oder Angelschein. Das sehen manche aber nicht so eng und angeln einfach trotzdem – sehr zum Leidwesen von Naturschützern und legitimen Anglern.

Den Fachbeauftragten für Fische beim Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg, Hilmar Grzesiak, macht Fischwilderei schon ein wenig sauer. "Wir haben eisenharte Schwarzangler, die das unbeeindruckt einfach machen." Hinzu komme, dass es manchen Menschen aus anderen Ländern nicht klar sei, dass es in Deutschland dafür strenge Regeln gebe und in deren Herkunftsländern das Angeln auch sehr viel verbreiteter sei.

Anglerplatz wie eine Müllkippe

Überhaupt gingen Fischwilderer immer rabiater und skrupelloser vor, sagt der Landesfischereiverband. "Fischwilderei hat im Südwesten deutlich zugenommen", sagt Verbands-Vizepräsident Thomas Lang. Die Übeltäter stammten demnach aus allen Bevölkerungsschichten.

Lang und Grzesiak nerven dabei vor allem auch die "Sekundärschäden". Zertrampelte Ufer, abgeknicktes Schilf und auch die Tatsache, dass man nicht wisse, wie es wirklich um den Bestand von Fischen bestellt sei, wenn Personen unbemerkt Fische entnehmen. Manch ein Anglerplatz sehe aus wie eine Müllkippe, leere Bierflaschen und Zigarettenkippen seien typische Hinterlassenschaften von Fischwilderern.

Längst nicht jeder Schwarzangler wird erwischt

Nach Worten des Landwirtschaftsministeriums gibt es jährlich etwa 20 bis 40 Fälle von Fischwilderei, die bei Kontrollen auffallen. Die Dunkelziffer dürfte laut Grzesiak und nach Einschätzung des Landesfischereiverbandes weit höher liegen.

Dabei ist Angeln ohne Angelschein grundsätzlich verboten, es drohen empfindliche Strafen von bis zu 5.000 Euro. Theoretisch. Aber: "Diese Verfahren werden häufig – soweit uns bekannt – eingestellt mit der Begründung, ein öffentliches Interesse an Strafverfolgung sei nicht gegeben", erklärte ein Ministeriumssprecher. Wie oft kontrolliert wird, könne das zuständige Polizeipräsidium nicht sagen. "Gefühlsmäßig" gebe es keine steigenden Fallzahlen.

Angelvereine haben kaum Handhabe – Strafen gibt es fast nie

Als Verein könne man nur begrenzt eingreifen, sagt der Anglerverein Leingarten. "Aus Sicherheitsgründen raten wir unseren Mitgliedern und Bürgern ausdrücklich davon ab, Schwarzangler selbst anzusprechen", sagt Vereinsmitglied Anika Brandstätter. Stattdessen solle unverzüglich die Polizei informiert werden. Dazu rät auch Grzesiak: Es brauche schon Mut, einen vermeintlichen Schwarzangler an einer einsamen Flussstelle zu stellen – man solle lieber die Finger davon lassen.

Dass das Schwarzangeln so nachlässig verfolgt wird, stößt vielen Angelvereinen sauer auf. "Es macht auch keinen Spaß mehr, wenn Sie Schwarzangler anzeigen und das Verfahren wird eingestellt", kritisiert Joachim Meyer, Vizepräsident des Anglervereins Karlsruhe. "Sie können sich nicht vorstellen, wie das nervt."

Man habe vor einiger Zeit sogar Angler erwischt, die verbotenerweise mit Netzen fischten. "Wir sind bis zum Landwirtschaftsministerium gegangen und haben uns beschwert", sagt Meyer. Ohne Erfolg, Konsequenzen habe das Verhalten der Schwarzangler nicht gehabt. "Wenn es nicht richtig bestraft wird, erodiert das Unrechtsbewusstsein", sagt auch Nabu-Fischexperte Grzesiak.

Lieber wegen Tierquälerei anzeigen

Unerfahrene Angler wüssten nicht, wie man Fische fachgerecht tötet, was zusätzliches Leid verursache, erklärt Meyer. Inzwischen empfehlen er und auch Lang vom Landesfischereiverband, nicht wegen Schwarzangelns, sondern wegen Tierquälerei Anzeige zu erstatten, denn das werde in der Praxis viel strenger verfolgt als Angeln ohne Angelschein.

Fische leiden extrem, wenn sie nicht fachgerecht getötet werden, wenn sie in Netzen oder an sogenannten Legleinen mit Köder stundenlang zappeln und elendig verenden.

Vereine kontrollieren auch selbst

Weil strafrechtliche Konsequenzen selten sind, setzen Vereine zur Abschreckung auf eigene Kontrollen. Man investiere jährlich mehrere tausend Euro in Organisation, Ausbildung und Einsatz eines Kontrollteams, berichtet Hans-Hermann Schock, Vorstand des Württembergischen Anglervereins. Seit Einführung eines neuen Kontrollsystems vor einigen Jahren sei die Zahl potenzieller Schwarzangler und anderer Verstöße an den Gewässern deutlich zurückgegangen.

Auch beim Anglerverein Karlsruhe, einem der größten im Südwesten mit rund 6.000 Mitgliedern, sind rund 20 Kontrolleure damit beauftragt, Kontrollen an den Gewässern durchzuführen. "Ich habe noch nie erlebt, dass irgendjemand, der erwischt wurde, was zahlen musste", sagt jedoch Meyer.

(dpa/br)

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