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Versagt die Anti-Baby-Pille bei den Sommertemperaturen über 30 Grad?

Laue Sommernächte in Südbaden und viel nackte Haut durch die anhaltende Hitze verführen viele Pärchen momentan zu besonders viel Liebe. Aber gerade da ist jetzt für alle sechs Millionen Frauen, die in Deutschland die Anti-Baby-Pille nehmen, Achtung angesagt. Angeblich ist das beliebte Verhütungsmittel bei über 30 Grad nicht mehr wirksam, kursieren Gerüchte durch die sozialen Netzwerke. Was wirklich dran ist, wollen wir jetzt von einem Experten wissen!

 

Dr. Philipp Wiehle ist Oberarzt an der Klinik für Frauenheilkunde in Freiburg und Spezialist für Hormone. Er sagt, das Gerücht sei nur halb wahr: Tatsächlich lassen sich die meisten Medikamente, so auch die Pille, auch bei Temperaturen um die 30 Grad weiterhin verwenden und werden nicht schlagartig unwirksam. Allerdings kann nicht genau gesagt werden, was bei richtiger Hitze mit den Präparaten passiert. Die Pharma-Hersteller prüfen ihre Medikamente nämlich meistens nur bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad und oberhalb davon gibt es kaum verlässliche Erfahrungen. Daher kommt auch der Aufdruck auf den meisten Arzneischachteln, bis wie viel Grad sie gelagert werden sollten. Wer auf Nummer Sicher gehen will, der sollte die Anti-Baby-Pille tatsächlich nicht mit zum Sonnen ins Freibad nehmen, sondern möglichst kalt und trocken lagern.

 

Doch was tun, wenn's schon zu spät ist und die Packung Sonne und heiße Temperaturen abbekommen hat? Größtes Alarmzeichen sollten hier Veränderungen an der Oberfläche der Pille sein: Wenn die schon aufgerissen und bröckelig wirkt, hat auch der Inhalt bestimmt Schaden genommen. Falls die Packung außerdem nicht nur wenige Minuten bei Sommertemperatur, sondern stundenlang im völlig überhitzten Auto lang, sollten Frauen auch lieber die Finger davon lassen und sich eine neue Schachtel besorgen.

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