Millionen Fans haben seit den 1950ern zu seinen Megahits "Johnny B. Goode" und "Roll Over Beethoven" das Tanzbein geschwungen, seine Songs wurden sogar schon ins All geschickt.
Am Dienstag, dem 18. Oktober feiert die lebende Rock'n'Roll-Legende Chuck Berry seinen 90. Geburtstag. Sein ungewöhnlicher Gitarrenstil, in Kombination mit den vom Blues geprägten Gesangsparts haben die nachfolgenden Jahrzehnte geprägt. Ohne seine Einflüsse hätte es andere große Ausnahmekünstler wie die Beatles, die Rolling Stones oder Bob Dylan wahrscheinlich nicht gegeben.
Blues-Idole Nat King Cole und Muddy Waters waren auf ihn aufmerksam geworden
Charles Edward Anderson Berry, wie "Chuck" mit bürgerlichem Namen heißt, war in einer großen Familie im US-Bundesstaat Missouri aufgewachsen und hatte schon früh ein Gespür für Blues und Poetik entwickelt. Bereits als Jugendlicher ließ er kaum einen möglichen Auftritt im Nachtleben von St. Louis aus - teilweise für gerade einmal 15 Dollar Gage pro Nacht. Der Durchbruch kam dann 1956, nachdem sein Idol Muddy Waters ihn in einem kurzen Gesspräch in Chicago dazu ermutigt hatte, einen Plattenvertrag beim Chess-Musiklabel abzuschließen.
Vom Knitterhemd zum Kultsymbol
Neben den aufwändigen Riffs auf der Gitarre gehört vor allen Dingen noch ein Markenzeichen zu ihm: Berry hat den so genannten "Duckwalk" auf der Bühne geprägt, damals aus einem ganz banalen Grund: Weil sich seine Band vor einem Konzert nicht mehr umziehen konnte, waren alle mit zerknickerten Bühnen-Outfits im Takt auf die Bühne gewatschelt, um so von den peinlichen Falten abzulenken.
Die Kehrseite der Medaille
Allerdings gibt es auch eine andere Seite von Chuck Berry: So hat er in den 60ern bereits anderthalb Jahre hinter Gitter verbracht, weil er damals verbotenerweise ein 14-jähriges Mädchen über die Grenze von zwei Bundesstaaten gebracht hatte. In den folgenden Jahrzehnten kamen Anzeigen wegen eines Drogen- und Pornofundes und Steuerhinterziehung hinzu. Trotzdem hat das seine musikalische Karriere kaum getrübt. Chuck Berry hat 1985 bereits den Grammy für sein Lebenswerk erhalten, im selben Jahr wurde er als lebende Legende offiziell in die Rock'n'Roll "Hall of Fame" aufgenommen. Sein größter Erfolg "Johnny B. Goode" hat es sogar auf die goldene Schallplatter der beiden Voyager-Projekte der NASA geschafft: Sollten jemals Außerirdische die Raumsonden mit der Platte entdecken, können sie darauf Chuck Berry als einen der bedeutendsten Künstler in der Geschichte der Menschheit hören.
