Nummer gegen Kummer

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Sommer, Sonne, schulfrei

Für knapp 1,6 Millionen Schüler beginnen die wohl schönsten Wochen des Jahres. Am Mittwoch bekommen die letzten der Jungen und Mädchen ihre Zeugnisse überreicht. Manch einer mag wegen schlechter Noten oder Nichtversetzung mit Bangen nach Hause gehen. Kultusminister Andreas Stoch (SPD) empfiehlt gelassenem Umgang. «Die Kinder müssen Zutrauen haben, ihren Eltern auch ein schlechtes Zeugnis zeigen zu dürfen.» Nur dann sei eine Verständigung darüber möglich, welche Schritte notwendig sind, um die Noten zu verbessern. Wenn Kinder Angst hätten, sei das schwierig. «Deshalb rate ich, nicht mit einer Strafe zu reagieren.» Eltern sollten Kontakt mit den Lehrern aufnehmen, um zu klären, wie die Unterstützung des Kindes aussehen könnte. «Das muss ohne Schuldzuweisungen gehen», unterstrich der Vater von vier Kindern.

Schon einige Wochen hinter sich haben die Abiturienten ihre Zeugnisvergabe. Wie in den Vorjahren wird der von den Statistikern noch nicht erhobene Notenschnitt der rund 31 964 Prüflinge sich um einen Wert von über 2 bewegen. Im Jahr 2014 verließen die Absolventen von öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Gymnasiasten mit einer Durchschnittsnote von 2,4, 2013 von 2,41 und 2012 von 2,38 die Schule. Den besten Wert seit 1990 erreichte der Abi-Jahrgang 2006 mit 2,29 - seit dem sind die Schnitte tendenziell wieder schlechter geworfen.

Mit der Traumnote von 1,0 schlossen im Jahr 2014 insgesamt 516 Schüler ihre Schullaufbahn ab, das entsprach 1,6 Prozent. Über eine 1 vor dem Komma freute sich rund jeder vierte junge Mensch. Rund 22 Prozent mussten sich mit einer Note von 3,0 oder schlechter zufriedengeben. Nur ein einziger Schüler wurde mit einer Durchschnittsnote von 3,9 entlassen. Die Abiturprüfung bestanden 658 junge Menschen oder zwei Prozent nicht.

Die meisten Schulabgänger meldeten 2014 die Realschulen mit 56 612. Einem Hauptschulabschluss erwarben 22 673 junge Menschen, 5868 verließen diese Schule ohne Abschluss.

Die höchste Zahl von Nicht-Versetzten meldeten 2013/14 die Realschulen mit 7833, gefolgt von den Gymnasien mit 6464 Schülern. An den Haupt- und Werkrealschulen erreichten 2720 Schüler das Klassenziel nicht, an Grundschulen 1478 nicht.

In der fünften Klasse des Gymnasiums verdoppelte sich laut Bildungsmonitor die Zahl der Wiederholer von 2012/13 112 (0,26 Prozent) auf 227 im Jahr 2013/14 (0,53 Prozent). Bei den Realschülern war die Differenz noch höher: Hatten 2012/13 noch 194 (0,53 Prozent) Schüler eine Ehrenrunde gedreht, waren es 2013/14 schon 650 (1,83 Prozent). Der Grund für die höheren Werte liegt aller Wahrscheinlichkeit nach im Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung, die dazu führte das manche Eltern ihr Kind an einer Schulart anmeldeten, die es möglicherweise überforderte.

Nummer gegen Kummer

Hunderttausende Schüler in Baden-Württemberg bekommen heute ihre Zeugnisse. Die Noten fallen unterschiedlich aus. Immer wieder kommt es vor, dass Schüler mit einem schlechten Zeugnis Angst haben, nach Hause zu gehen. Und auch Eltern sind oft unsicher, wie sie reagieren sollen. Deshalb gibt’s auf folgender Seite Hilfe – die Nummer gegen Kummer.