Bob Dylan, Live, © Vi Khoa Ho - dpa

Literaturnobelpreis geht an Musiklegende Bob Dylan

Mit kaum einer anderen Wahl hätte die Jury beim Literaturnobelpreis in diesem Jahr so sehr überraschen können:

Die international begehrte Auszeichnung geht in diesem Jahr an keinen Geringeren als an die lebende Singer-Songwriter-Legende Bob Dylan. Die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften hat sich für den 75-jährigen Ausnahmemusiker entschieden, weil seine Liedtexte, so wörtlich, ganz "neue poetische Ausdrucksformen innerhalb der großen amerikanischen Song-Tradition" geschaffen haben. Seine Musik ist tiefgreifend, er hat sich damit den Status einer Ikone geschaffen, so das Urteil.

Entscheidung spaltet den Kultur-Sektor

Literatur-Kritiker zweifeln die Entscheidung an und sprechen vereinzelt sogar von einem Witz. Einen Blues- und Folkmusiker mit dem höchsten Buchpreis auszuzeichnen, das mag zwar polarisieren - doch tatsächlich hatten nicht nur seine Fans bereits damit gerechnet. Immer wieder war der Name Bob Dylan bereits in den vergangen Jahren als möglicher, literarischer Preisträger im Gespräch gewesen. Einen besonders großen Anhänger scheint Dylan neben seinen deutschen Musikkollegen Peter Maffay und BAP auch mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier. In einer Stellungnahme des Auswärtigen Amtes heißt es:

Die Stockholmer Jury hat eine mutige Entscheidung getroffen, mit der sie auch in diesem Jahr wieder die Genregrenzen sprengt. Sie ehrt einen der größten Musiker des 20. Jahrhunderts, der wie kein anderer Millionen Menschen auf der ganzen Welt mitgerissen und mit seinen Texten und ihren tiefen Wahrheiten direkt ihre Herzen erreicht hat